Studie zur Kooperation der regionalen Hochschulen: Wirtschaft und staatliche Akteure sind geforder
Bremen, 02.02.2021. Cluster werden gefördert, Innovations- und Forschungscampi genehmigt und die Ansiedlung sowie der Ausbau von Forschungsinstituten unterstützt: Das Bremer Hochschulsystem hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Dennoch lässt Bremen hinsichtlich einer zukunftsträchtigen und wettbewerbsfähigen Hochschulpolitik viele Potenziale ungenutzt. Zu diesem Ergebnis kommt die Expertin für Politik-, Strategie- und Organisationsentwicklung Dr. Sybille Reichert, die im Auftrag der Stiftung Bremer Wertpapierbörse die Studie „Regionale Kooperation von Hochschulen – Bremen im internationalen Vergleich“ durchgeführt hat. Ziel der Studie war, die Kooperation der Bremer Hochschulen mit herausragenden Beispielen regionaler Zusammenarbeit von Hochschulen im In- und Ausland zu vergleichen.
In Deutschland gehört – wie in den meisten Ländern Europas – die Zusammenarbeit der Hochschulen untereinander sowie deren Zusammenspiel mit den wirtschaftlichen und staatlichen Akteuren vor Ort zu den zentralen Themen der Hochschul- und Innovationspolitik. Regionale Verbünde von Hochschulen und Forschungsinstituten werden mit Drittmitteln und weiteren Leistungsanreizen dazu animiert, ihre wettbewerbsfähigsten Stärken zu identifizieren und international sichtbare Schwerpunkte aufzubauen. Auch in Bremen hat sich die Kooperationen zwischen Hochschulen, Unternehmen und städtischen Akteuren in den vergangenen Jahren intensiviert.
Universitäten und Hochschulen spielen in der Bremer Innovationsstrategie eine untergeordnete Rolle
Nach einem Jahr intensiver Auseinandersetzung mit der Bremer Hochschul- und Innovationslandschaft zieht Dr. Sybille Reichert jedoch ein ernüchterndes Fazit. So würden viele Gelegenheiten verpasst und Chancen verspielt, die Universitäten und Hochschulen in der Innovationsstrategie Bremens mehr als nur eine untergeordnete Rolle spielen zu lassen. Ihrer Meinung nach gibt es dafür zwei konkrete Gründe: die mangelnde Zentralität der Bremer Hochschulen aus der Sicht der politischen Akteure und Unternehmen sowie die zu enge Grenzziehung zwischen öffentlichen und privatwirtschaftlichen Akteuren und Anliegen.
Empfehlungen zum Ausbau der Kooperationen
Dr. Sybille Reichert plädiert daher für den Ausbau der bestehenden Kooperationen der Bremer Hochschulen mit regionalen, außeruniversitären Institutionen sowie die Gründung international ausgerichteter Bildungseinrichtungen – wie beispielsweise einer „Hanse School of Global Management“ oder einem „Bremen University College“. An die staatlichen Akteure – Bremer Senat und Bürgerschaft – richtet die Hochschul-Expertin den Appell, die bestehenden Kooperationen und kooperativen Gründungen als Standortinvestitionen anzusehen und entsprechend zu unterstützen. Auch die in Bremen ansässigen Unternehmen müssten ihre langfristigen Innovationsziele durch strategische Partnerschaften mit Hochschulen und durch entsprechende Investitionen sichern. Nur durch ein intensives Zusammenspiel aller Akteure könne sich Bremen langfristig im „Wettbewerb der Wissens- und HighTech-Regionen, die von der Durchlässigkeit der Ideen zwischen Institutionen, Sektoren und globalen Ideen- und Talent-Pipelines leben, behaupten“.
Über die Stiftung Bremer Wertpapierbörse
Nach dem Ende des Wertpapierhandels in Bremen gründete Vorstand Axel Schubert mit dem Vermögen der BWB Holding AG und ihren Töchtern Bremer Börse AG, BWB Wertpapierbank GmbH und BWB Beratung GmbH die Stiftung BWB. Mit einem verwalteten Vermögen von rund 13 Millionen Euro hat sich die Stiftung die Förderung von Projekten aus den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Kultur auf die Fahne geschrieben. Seit ihrer Gründung förderte die Stiftung mehr als 50 Projekte mit insgesamt 1,8 Millionen Euro.
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