Frau Dr. Köhler, was prägt Ihre Schule und was treibt Sie persönlich an?
Uns prägen eine lange Tradition (seit 1528), ein klarer Schwerpunkt auf die spätere Studierfähigkeit der jungen Menschen und ein vielfältiges Schulleben, in dem sich verschiedene Persönlichkeiten entfalten können. Wir haben den Status als Europaschule und Botschafterschule des Europäischen Parlaments sowie als MINT-freundliche Schule. Es bestehen feste Kooperationsvereinbarungen mit der Kunsthalle, dem Universum, dem Planetarium und der Botanika. Neben dem Unterricht gibt es eine Vielfalt an Aktivitäten, Arbeitsgemeinschaften und Projekten, zum Beispiel das Orchester, eine Jazzband, die „Jugend debattiert“-, die Europa- und die Audio-AG. Wir freuen uns über sehr hohe Teilnehmerzahlen und regelmäßig hochrangige Erfolge bei den Wettbewerben: Jugend forscht, „Das ist Chemie“ Bundesumweltwettbewerb, Mathematikolympiade, „Mathematik ohne Grenzen“ Hans-Riegel-Fachpreis, aber auch beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten und dem europäischen Wettbewerb. Die Kombination aus Wissbegierde der Schüler der Schüler*innen, Themenvielfalt und reichhaltigem Schulleben begeistert mich und treibt mich an.
Warum ist schulische Nachwuchsförderung auch im MINT-Bereich so wichtig?
Der Fachkräftemangel in Deutschland ist schon jetzt gravierend und wird noch deutlicher werden, wenn die Generation der Babyboomer in den Ruhestand geht. Dafür braucht unsere Gesellschaft technisch ausgebildeten Nachwuchs. Da ingenieurstechnische Fächer nicht zu den klassischen Schulfächern der Stundentafel gehören, erfordern sie eine besondere Heranführung. Bremen ist in der glücklichen Lage, mit den Instituten der Universitäten und des Technologieparks eine ganze Reihe von Anknüpfungspunkten zu haben, die Begegnungen mit spannenden technischen Fragen ermöglichen – im Rahmen von Besuchen mit Schulklassen, von Praktikumsphasen im Technologiepark und auch besonderen Projekten wie „meerMINT“, „Explore Science“ oder den Big Data Challenges.
Warum beteiligen Sie sich am Projekt / an der Challenge und was finden Sie daran besonders wichtig und gut?
Der Bereich IT und das Programmieren werden häufig bei einzelnen Jugendlichen außerhalb des Unterrichts zum Hobby. Wenn man diese Begeisterung für IT-Themen durch interessante Kontakte mit externen Stellen wecken kann, resultieren oft spätere berufliche Wege im IT-Bereich. Wir hoffen, dass die Big Data Challenge des Projekts bei einigen Jugendlichen diese Art von längerfristigem Interesse wecken wird.
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